Robert Deutsch, Stefanie Leinhos und Hannes Uhlenhaut zitieren, reproduzieren und manipulieren auf unterschiedlichen Weise den Figuren- und Sprachkanon von Comics. Dabei sind ihre Figuren und Formen nie das Abbild ihrer Vorbilder, sondern verdeutlichen in der Kopie die Zeichenhaftigkeit von Bildern.
Robert Deutsch parodiert in seinen Gemälden Heldenfiguren aus Literatur, Comic und Popkultur. Er zeichnet sie als Geschöpfe, die sich ihrer gewohnten und idealisierten Rolle widersetzen. Dabei enthüllen sie, dass ihre Heldenhaftigkeit von Menschen erfunden wurde und damit nur fehlerhaft sein kann – nämlich menschlich.
Stefanie Leinhos arbeitet mit Zitaten und Elementen des Comics, die sie abstrahiert und als eigene Zeichenmuster verwendet. Die Konzentration auf die formalen Elemente der Figuren – wie Linien, Flächen und Farbe – verdeutlicht ihre Konstruktion als zusammengehörige Zeichensetzung. Durch Wiederholung und Variation der Formen entstehen narrative Strukturen, die keine lineare Erzählung anbieten sondern eine vielseitige Lesbarkeit ermöglichen.
Hannes Uhlenhauts Porzellanfiguren und Plastiken sind Kakofonien von nicht zusammengehörigen Gussfragmenten, Formen und Abbildern der Geschichte sowie Populärkultur. Ein Abguss von Marx wird gepaart mit einer Anhäufung von Pflastersteinen und ihm auf dem Kopf drapierten Spielzeugpferden. Die bewusste Disharmonie der Einzelteile, sichtbar in den groben Nahtspuren der addierten Fragmente, wird zu einer Befragung der sich inhaltlich verbindenden Zeichen.
(Juliane Schickedanz)
Öffnungszeiten:
Do nach Vereinbarung
Fr & Sa: 15 - 18 Uhr
Sonderöffnungszeiten zum Tapetenwerkfest und Spinnereirundgang
Do, 30.04. / 17 - 00 Uhr
Fr, 01.05. / 11 - 19 Uhr
Sa, 02.05. / 11 - 17 Uhr
Quelle: Designhaus Halle